Kirche Rohr NDB

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Kirche Rohr NDB

Kloster Rohr/Ndb.

1133 bergab der Edle Adalbert von Rohr, dem im Jahr zuvor seine Gattin nach kinderloser Ehe gestorben war, seinen Besitz dem Regensburger Bischof unter der Bedingung, in Rohr ein Augustiner-Chorherrenstift zu errichten, dem er sich selber anschlieen wollte. Am 10. Oktober 1133 bestellte Bischof Heinrich I. Bruno zum ersten Propst der Neugrndung; woher er und die ersten Chorherren kamen, ist nicht berliefert. 1136 nahm Papst Innozenz II. das Kloster in apostolischen Schutz und besttigte die Augustinerregel, ebenso Papst Eugen III. im Jahr 1153. 1158 nahm Kaiser Friedrich Barbarossa auf Bitten des Propstes das Stift in den kaiserlichen Schutz und besttigte den Klosterbesitz. Ab 1138 hatten die Abensberger die Stiftsvogtei inne, bis diese mit ihrem Aussterben 1485 an die Wittelsbacher berging.

Das Stift entwickelte sich in seinem ersten Jahrhundert gut. Mitte des 13. Jahrhunderts kam es zu einer Krise; zum einen musste sich das Stift der bergriffe der Grafen von Moosburg erwehren, zum anderen kam es innerhalb des Konventes zu Differenzen. Bischof Leo von Regensburg sah sich gezwungen, Propst Konrad II. (12691270) fr 16 Monate seines Amtes zu entheben, da dieser mit seinem Konvent in Streit lag. Danach erholte sich das Stift wieder.

Zu Beginn des 15. Jahrhunderts kam es zu einer erneuten Krise und zu einem raschen Verfall, ohne dass die Ursachen letztlich erkennbar sind. Hierauf setzten der bayerische Herzog und der Regensburger Bischof den Augustinerchorherr Petrus Fries aus dem Reformstift Indersdorf als Propst in Rohr ein. Er kam mit fnf Chorherren und seine Reformttigkeit trug bald Frchte; daher wird er auch als zweiter Grnder des Stiftes bezeichnet. Als Fries 1452 von Nikolaus von Kues zum Visitator der bayerischen Augustinerchorherrenstifte ernannt wurde, war Rohr selbst zu einem Zentrum der Reformbewegung geworden.

Im Landshuter Erbfolgekrieg wurden Markt und Stift Rohr stark beschdigt. In der Reformationszeit schmolz der Konvent zwar stark zusammen, hielt aber streng an der Ordensregel und am alten Glauben fest. In der Gegenreformation stieg die Zahl der Rohrer Chorherren wieder. 1595 verlieh Papst Clemens VIII. Propst Johann Holnsteiner (15891630) die Pontifikalien. Da das Stift wirtschaftlich gesund war, konnten Kirche und Kloster nunmehr baulich instandgesetzt werden. 1632 kam es jedoch zur Katastrophe, als im Dreiigjhrigen Krieg der Schwedenknig Gustav Adolf Rohr zerstrte. Das Kloster ging in Flammen auf, nur die Kirche und einige Wirtschaftsgebude blieben verschont. Die kaiserlichen Truppen, die sich 1648 in Rohr einquartierten, zeigten sich nicht besser als die Schweden; nunmehr wurden die wertvolle Bibliothek und ein Teil des Klosterarchivs ein Raub des von ihnen gelegten Brandes. Auch die Kirche wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen.
Nach dem Westflischen Frieden 1648 erholte sich das Stift wieder. 1682 begann unter Propst Patritius Freiherr von Heydon eine neue erfolgreiche Stiftsra. Whrend seiner 48jhrigen Regierungszeit (er starb 1730) wurden die Stiftsgebude und die Kirche in barocker Pracht neu errichtet. Den Hochaltar der Stiftskirche, der die Himmelfahrt Mariens vollplastisch als Theatrum sacrum darstellt, schuf Egid Quirin Asam von 1722 bis 1723; vielleicht war er nicht nur der Ausstatter, sondern auch der Baumeister der Kirche. 1715 schloss sich das Stift der Lateranensischen Kongregation an. 1760/61 wurde als letzter Bauabschnitt der Ostflgel des Klosters fertiggestellt.

Nicht nur uerlich, auch innerlich ging es dem Stift gut. So schickte man Chorherren zum Studium nach Ingolstadt, Dillingen und Rom. Man pflegte die Instrumentalmusik, grndete ein Snger-Knabenkonvikt und eine Realschule und man bettigte sich wissenschaftlich.

Die Skularisation, die am 29. Mrz 1803 dem letzten Propst Petrus Pustet verkndet wurde, beendete ein blhendes Klosterleben. Die Stiftsgebude gingen in Privatbesitz ber und wurden zur Hlfte abgerissen. Im Ostflgel des Klosters wurden der Pfarrhof und eine Schule untergebracht, in einem Teil des Westflgels ein Wirtshaus eingerichtet. Die Stiftskirche durfte als Pfarrkirche berleben; zerstrt wurde aber die Heiliggeistkapelle, die Grablege der Abensberger und der Rohrer Prpste.
Wiederbelebungsversuche des 19. Jahrhunderts [Bearbeiten]

1880 versuchten Zisterzienserinnen vom Kloster Seligenthal Landshut und 1890 Prmonstratenser vom Kloster Witten eine Wiederbelebung klsterlichen Lebens in Rohr; beide Versuche scheiterten.
Neubelebung als Benediktinerabtei im 20. Jahrhundert [Bearbeiten]

Nach dem Zweiten Weltkrieg lieen sich 1946 im ehemaligen Kloster die heimatvertriebenen Benediktinermnche aus dem bhmischen Kloster Braunau nieder. Sie weihten ihr neues Kloster dem heiligen Wenzel. Dr. Dominik Prokop, der bereits 1929 zum Abt des Doppelklosters Braunau-Bevnov gewhlt worden war, amtierte in Rohr bis 1969. Ihm folgten Virgil Kinzel (197088) sowie Dr. Johannes Zeschick (19882002). Vom 2. Juni 2002 bis 3. Juli 2010 wurde das Kloster von Abt Gregor Zippel geleitet. Er war der vierte Abt des Klosters Rohr und zugleich der 62. Abt des Klosters Braunau. Seit 12. Juli 2010 steht Abt Markus Eller vom Kloster Scheyern der Benediktinerabtei als Abt-Administrator vor.

Die Benediktinermnche grndeten 1947 in Rohr das Johannes-Nepomuk-Gymnasium, welches in der alten Tradition des Braunauer Stiftsgymnasiums steht.

Eng verbunden mit dem Kloster Rohr sind die nach der Vertreibung aus der Tschechoslowakei als Ackermann-Gemeinde zusammengeschlossenen katholischen Sudetendeutschen, die zusammen mit ihrem Jugendverband Junge Aktion viele Veranstaltungen im Kloster durchfhren.
Quelle: Wikipedia


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